FRAUENPOWER im Vogtland

Verbesserung der gleichstellungsorientierten Personalentwicklung in KMU in der Region Vogtland zur Erhöhung des Anteils weiblicher Führungskräfte

Herausforderungen

Bei der Beschäftigung von Frauen und Männern gibt es auch heute noch erhebliche Unterschiede, beispielsweise bei Arbeitszeiten, Entlohnung oder bei der Besetzung von Führungspositionen. Insbesondere vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Fachkräftemangels und der zukünftigen demographischen Entwicklung sollte die deutsche Wirtschaft dieses Potential nicht ungenutzt lassen.

Im sächsischen Vogtland haben es Frauen offenbar besonders schwer, Karriere zu machen. Im verarbeitenden Gewerbe, der wichtigsten Branche, sind lediglich zwölf Prozent aller Führungskräfte weiblich. Zudem ist nur etwa jede zweite Frau überhaupt berufstätig. Junge, gut qualifizierte Frauen wandern ab, weil sie in anderen Bundesländern bessere Berufs- und Aufstiegschancen sehen. Vor dem Hintergrund des faktisch permanent ansteigenden Fachkräftemangels werden sich Betriebe im Vogtland künftig stärker um die Frauen bemühen müssen.

Zielstellung im Projekt

Das Projekt will im Vogtland die Karrierechancen von Frauen verbessen. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen soll dort bis Ende 2014 um mindestens drei Prozent steigen. Das Projekt wird den Status Quo der Gleichstellung in den Betrieben analysieren, ein System der geschlechterunabhängigen Personalentwicklung aufbauen und Personen stärken, die für die Gleichstellung und Aufstiegschancen von Frauen eintreten.

Das Projekt setzt an zwei Stellen an: Zum einen erhalten weibliche Beschäftigte in den zwölf teilnehmenden Unternehmen eine unabhängige Beurteilung ihrer Stärken und Schwächen und geeignete Mitarbeiterinnen werden innerhalb eines Jahres auf eine Führungsposition vorbereitet. Dafür bekommen sie eine Mentorin oder einen Mentor an die Seite gestellt, bilden sich fachlich weiter und bauen in Coachings ihre Führungskompetenzen aus. Zum anderen sollen leitfadengestützte Interviews offenlegen, wo es in den Betrieben strukturelle Karrierehindernisse für Frauen gibt. Darauf aufbauend werden Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt, um diese Hindernisse abzubauen. Ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch, Workshops und Fachtagungen sollen den Führungskräften dabei helfen, langfristig auf eine bessere Gleichstellung der Geschlechter zu achten. Die Ergebnisse des Projekts werden veröffentlicht und sollen anderen Unternehmen als Anregung dienen.

"Frauenpower im Vogtland" gründet sich konsequent auf einen unternehmensorientierten Handlungsansatz. Er folgt der Tatsache, dass jegliche Entwicklung sowie der Einsatz von Frauen in Führungspositionen die Überzeugung und Handlungsbereitschaft des Einzelunternehmers kausal voraussetzt. Neben der individuellen Sensibilisierung der Unternehmen steht im Projekt das Angebot zur Unterstützung in Belangen der Fachkräftesicherung im Vordergrund.

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